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Bedingt durch die Industrialisierung und verkehrsmäßige Erschließung, vor allem der Talzüge, war um die Jahrhundertwende eine gewisse wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung im Homburger Land unverkennbar. Im Jahre 1897 hatte Wiehl Anschluss an das Eisenbahnnetz gefunden.

Mit der Ansiedlung von Produktionsstätten an Agger und Wiehl verbesserten sich die allgemeinen Lebensbedingungen auch für die Bewohner unseres Dorfes. Vor allem im oberen Aggertal  war, bedingt durch die Wasserkraft, eine starke Textilindustrie entstanden, die auf den Standorten der stillgelegten ehemaligen Hammer- und Hüttenwerke, Öl- und Knochenmühlen errichtet wurde. Dort fanden viele Menschen Arbeit.

Dies hatte jedoch auch zur Folge, dass die Bedeutung unseres Ortes für die Region immer mehr abnahm. Durch die geographische Lage auf der Höhe geriet das Dorf zunehmend ins Abseits und die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit.

Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass die Einwohnerzahl Marienhagens noch im 19. Jahrhundert größer war als die des Ortes Wiehl. So wohnten im Jahre 1817 in Wiehl 187 Menschen, in Marienhagen waren es schon 209 (ohne Pergenroth mit 97). Auch im Jahre 1831 war die Einwohnerzahl  Wiehls mit 202 Menschen noch geringer als die Marienhagens mit 226 Personen (Pergenroth 108). Im Jahre 1930 wohnten im Dorf ca. 70 Familien, von denen  aber nur noch eine ausschließlich von der Landwirtschaft lebte. Die meisten fanden ihren Broterwerb in den Industriebetrieben im Agger- und Wiehltal oder in den umliegenden Steinbrüchen. Unter ihnen gab es zahlreiche Menschen, die daneben eine kleine Landwirtschaft mit Acker- und Weideland, ein oder zwei Kühen und Kleinvieh als Nebenerwerb für den Eigenbedarf betrieben. 
 
Die Häuser waren - bis auf wenige Ausnahmen - ohne Einfriedungen. Es gab drei Lebensmittelgeschäfte und drei Gastwirtschaften. Die Poststation war in einer dieser Gastwirtschaften, zu der auch eines der Lebensmittelgeschäfte gehörte. Sie wurde von deren Inhaber im Auftrag der Post geführt. Die Verkehrsanbindung war für damalige Verhältnisse recht gut. Mehrmals täglich verkehrte ein Postomnibus nach Dieringhausen im Aggertal und ermöglichte ein bequemes Erreichen der Eisenbahn mit den Verbindungen in Richtung Köln. Trotzdem wurden viele Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Es gab nur ein Auto im Dorf, das einem der Lebensmittelhändler gehörte. 

Jeder kannte jeden im Dorf und wer von außen zuzog, war sofort als „Neuer“ bekannt. Dieser hatte es dann auch nicht leicht, sich mit den Einheimischen zurechtzufinden. Dies wurde ihm zusätzlich dadurch erschwert, dass viele Familien nicht mit ihren eigentlichen Familiennamen genannt wurden. 

„Krimpels“ hießen richtig „Klein“, „Urbans“ hießen „Schumacher“, „Flurschützen“ hießen „Köster“, andere „Klein“ wurden „Huhn“ genannt. Dies sind nur einige Beispiele. Diese Eigenart entstand daraus, dass im Dorf viele alteingesessene Familien den gleichen Nachnamen, wie z. B. “Klein“ und „Fuchs“  trugen. Um diese nun auseinanderzuhalten, wurden die entsprechenden Personen im Gespräch dann mit dem Geburtsnamen der Mutter bedacht. So wurde Ernst Klein zum „Huhnen Ernst“; bei anderen Personen wurde der Beruf mitangeführt.

Ortsfremde wussten natürlich nie, welcher Name der richtige war, und es dauerte lange, bis sie sich zurechtfanden. Deshalb gab es öfter Missverständnisse. Die Post löste das Problem der Namensgleichheit auf ihre Weise. Zu der Zeit, als es in Marienhagen noch keine Straßennamen gab, war es gar nicht so einfach, die Briefe an Personen gleichen Namens auch richtig zuzustellen. So wurden die Menschen kurzerhand durchnummeriert und es gab August Fuchs I, August Fuchs II. usw.

1935 wurde im Alpetal ein Arbeitsdienstlager errichtet. Das der Kirchengemeinde gehörende Grundstück war vom Staat angepachtet worden. Es lag auf der rechten Talseite genau Alpermühle gegenüber. Zu den Aufgaben des Lagers gehörten u. a. Wegebauten und Bodenverbesserungen, die durch ein Flurbereinigungsverfahren für Marienhagen und Umgebung anfielen. Ein Teil der Führungskräfte des Lagers wohnte mit Familie im Dorf und den benachbarten Höfen und verblieb auch dort nach Kriegsende.

Mit Beginn des Krieges 1939 wurde das Lager aufgegeben und an anderer Stelle eingesetzt. In der letzten Phase des Krieges wurde auf dem frei gewordenen Gelände eine Raketenabschussbasis vorbereitet. Glücklicherweise kam sie nicht mehr zum Einsatz.

Marienhagen

 

Post: Dieringhausen - Land 

Bahnstation: Dieringhausen

Postautostrecke: Dieringhausen - Hunsheim

  1. Adolphs, Walter, Arbeiter
  2. Adorf, Adam, Arbeiter
  3. Becker, Eugen, Schlosser
  4. Lina, Wwe., o. B.
  5. Willi, Fabrikarbeiter
  6. Bergerhoff, Emil sen..., Landwirt und Invalide
  7. Emil jun., Invalide
  8. Eugen, Fabrikarbeiter
  9. Robert, Fabrikarbeiter
  10. Borzym, Artur, Dreher
  11. Elisabeth, Hausgehilfin
  12. Max, Invalide
  13. Brinkmann, Emil, Rentner
  14. Dederichs, Wilhelm, Landwirt
  15. Dick, Emil, Fabrikarbeiter
  16. Dienes, Erwin, Fabrikarbeiter
  17. Oswald, Maurer
  18. Dormann, Karl, Arbeiter
  19. Eckertz, Johann, Holzarbeiter
  20. Fach, Johannes, Pfarrer
  21. Feld, Richard, Arbeiter
  22. Fuchs, Adolf I, Landwirt
  23. Adolf II, Landwirt und Müller
  24. Tel. Gummersbach 2664
  25. Emilie, Wwe., Haushälterin
  26. Ernst, Fabrikarbeiter
  27. Erwin, Handlungsgehilfe
  28. Hermann, Invalide
  29. Rudolf, Landwirt
  30. Walter, Fabrikarbeiter
  31. Willi, Schneidermeister
  32. Gerlach, Hermann, Pflasterer
  33. Gries, Pauline, Kriegerwitwe
  34. Haas, Alfred, Ackergehilfe
  35. Maria, Wwe., Landwirtin
  36. Willi, Vertreter
  37. Hackländer, Willi, Lehrer
  38. Hahne, Ernst, Steinbrucharbeiter
  39. Paul, Schreinergeselle
  40. Hausmann, Erwin, Schuhmachermstr.
  41. Otto, Weber
  42. Henrichs, Karla, Lehrerin
  43. Heltewi, Otto, Fabrikarbeiter
  44. Hermes, Robert, Arbeiter
  45. Hornig, Artur, Maurer
  46. Otto, Eisenbahnarbeiter
  47. Walter, Anstreichergeselle
  48. Irle, Emma, Invalidin
  49. Irlenkäuser, August, Fabrikarbeiter
  50. Christine, Wwe., Invalidin
  51. Jakobs, Fritz, Schlosser
  52. Willi, Pflasterer
  53. Jonas, Karl, Wwe., Landwirtin und Gastwirtin
  54. Karl jun., Ackergehilfe
  55. Kimmich, Hermann, Arbeiter
  56. Kind, Anna, Wwe., Landwirtin
  57. Eugen, Lagerbuchhalter
  58. Rudolf, Elektriker
  59. Klaas, Wilhelm, Kraftfahrer
  60. Klein, Amalie, Kriegerwitwe, Landwirtin
  61. August jun., Landwirt
  62. Emil, Fabrikarbeiter
  63. Ernst, Schreiner
  64. Eugen, Steinbrucharbeiter
  65. Fritz, Invalide
  66. Helmut, Fabrikarbeiter
  67. Hermann III, Kriegsinvalide
  68. Hugo, Steinkipper
  69. Karl, Landwirt
  70. Siegfried, Fabrikarbeiter
  71. Wilhelm, Wegearbeiter
  72. Wilhelm, Maurer
  73. Willi, Fabrikarbeiter
  74. Klippel, Helmut, Fabrikarbeiter
  75. Koch, Emil, Fabrikarbeiter
  76. Körfer, Bernhard, Gärtner
  77. Köster, Karl, Wwe., Rentnerin
  78. Karl jun., Arbeiter
  79. Marta, Fabrikarbeiterin
  80. Robert, Schlosser
  81. Krüger, Johanna, Näherin
  82. Kruse, Karl, Landarbeiter
  83. Küper, Kurt, Konditorgehilfe
  84. Wilhelm, Gastwirt u. Lebensmittelhändler
  85. Lappe, Karl, Steinbrucharbeiter
  86. Lepperhoff, Ernst, Steinbrucharbeiter
  87. Lehmann, Hermann, Maurer
  88. Linde, Emil, Steinkipper
  89. Marx, Wilhelm, Maurer
  90. Müller, Heinrich, Bauarbeiter
  91. Martin, Fabrikarbeiter
  92. Müllenschläder, Robert, Invalide
  93. Neumann, Gertrud, geb. Alte, Wwe.
  94. Nierstenhöfer, Wilh., Schuhmachermstr.
  95. Oehler, Julie, o. B.
  96. Pickhardt, Ferd., Kolonialwarenhändler
  97. Pohlmann, Friedrich, Landwirt und Kohlenhändler
  98. Prufer, Friedrich, Fabrikarbeiter
  99. Rau, Emil, Maurer
  100. Robert, Maurer
  101. Reinzhagen, Emil, Maschinist
  102. Reuber, Robert, Steinbrucharbeiter
  103. Rötzel, Wilh., Ortsgruppenleiter und Wegeaufseher
  104. Sattler, Emma, Wwe., Landwirtin
  105. Klara, Fabrikarbeiterin
  106. Walter, Fabrikarbeiter
  107. Schäfer, Adelheid, Fabrikarbeiterin
  108. Fritz, Friseur
  109. Rudolf, Fabrikarbeiter
  110. Wilhelm, Platzarbeiter
  111. Schirp, Ewald, Steuerassistent
  112. Grete, kaufmännische Angestellte
  113. Schmahl, Erwin, Dreher
  114. Schmidt, Bruno, Former
  115. Karl, Wirker
  116. Schneider, Wilhelm, Pflasterer
  117. Schumacher, Adolf, Pflasterer
  118. August, Wwe., o. B.
  119. August II, Maurer
  120. Christian, Pflasterer
  121. Eugen, Pflasterer,
  122. Heinz, Handlungsgehilfe
  123. Walter, Fabrikarbeiter
  124. Willi, Kaufmann, Tel. G’bach 2098
  125. Strauß, Walter, Techniker
  126. Stumkert, Samuel, Landwirt
  127. Theis, August, Anstreichergeselle
  128. Eugen, Pflasterer
  129. Robert, Steinbrucharbeiter
  130. Rudolf, Vollziehungsbeamter i. R.
  131. Werner, Fabrikarbeiter
  132. Thomas, Ida, geb. Fuchs, Wwe.
  133. Willi, Schreinermeister
  134. Vetter, Hermann, Fabrikarbeiter
  135. Visarius, Anna, Fabrikarbeiterin
  136. Ewald, Fabrikarbeiter
  137. Ewald jun., Fabrikarbeiter
  138. Will, Karl, Eisenbahnarbeiter
  139. Wirths, Paul, Monteur
  140. Wollenweber, Emilie, Hausgehilfin
  141. Emma, Hausgehilfin
  142. Helene, Wwe., o. B.
  143. Walter, Fuhrmann
  144. (aus: Adreßbuch-Verlag, Oberbergischer Bote, Zweigstelle Gummersbach)

Angegeben sind die jeweiligen Haushaltsvorstände

 

Besied-lung

Die Anfänge der Besiedlung

Ensels-kamp

Das ehemalige Gut Enselskamp

Gründung

Gründung und Lage des Ortes

17. Jh

Unser Ort im 17. Jahrhundert

18. Jh

Unser Ort im 18. Jahrhundert

19. Jh

Unser Ort im 19. Jahrhundert

20. Jh

Unser Ort im 20. Jahrhundert

Franzosen-zeit

Unser Ort in der Franzosenzeit

Weltkrieg

Unser Ort im 2. Weltkrieg

Nach-kriegszeit

Unser Ort in der Nachkriegszeit

Jahr-märkte

Die Jahrmärkte von Marienhagen

Schul-wesen

Das Schulwesen in Marienhagen

Ortskern

Der historische Ortskern

Gewerbe

Entwicklung des Gewerbegebietes

Scher-busch

Der alte Scherbusch - die Bürgerinitiative

Jubiläums-feiern

Die 600, 650 und 675 Jahrfeiern in Marienhagen

Alte Sprache

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