Drucken

Gut Enselskamp

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Enselskamp (Wüstung bei Marienhagen) im Jahre 1454.

Angrenzend an das Ordensgut Koppelweide dehnte sich ein prachtvoller Walddistrikt zwischen Marienhagen und dem Alpetal aus, der Enselskamp oder Eisenkamp. Dieser hatte anfangs den Herren von Biberstein gehört, war aber um 1560 an die Herren von Lützenrode, die bei den Herzögen von Berg großen Einfluss hatten, übergegangen. Im Enselskamp erbaute sich im Jahre 1580 der Amtmann von Windeck, Johann von Lützenrode, auf Homburger Gebiet einen Adelssitz und nannte sich Herr zu Forst und Enselskamp. Gut Enselskamp wurde im Jahre 1678 durch den Grafen Wilhelm Friedrich erworben. In einem Bericht des Regierungsrates Mettingh über die Zustände und Verhältnisse in der Herrschaft Homburg an der Mark vom 9.6.1732 wurden die Pachteinnahmen aus dem Gut Enselskamp angegeben mit 150 Reichstalern (zum Vergleich: Hof Bellinghausen 130, Börnhausen 50, Bieberstein 40 Reichstaler).

Im Jahre 1718 wurden die Gutshöfe vom Sohne des Grafen als Unterpfand ausgesetzt. 1782 übernahm die Familie Kind dann das homburgische Gut Enselskamp in Erbpacht. Johann Kind, der als „Ökonom zu Enselskamp“ bekannt war, wurde Nachfolger von Christian Schmidt. Kirchmeister in Marienhagen (Berater des Geistlichen und Verwaltung des Kirchenvermögens) war von 1830 – 1855 Christian Kind zu Enselskamp. Aus alten Einwohnerstatistiken ergibt sich, dass im Jahre 1817 dort 10 Personen lebten, im Jahre 1831 immerhin noch 6. Der Hof wurde wohl Mitte des 19. Jahrhunderts aufgegeben; eine Bewirtschaftung als Waldgut schien ertragreicher zu sein. Das ehemalige Backes hat die Zeit ein wenig länger überdauert, es wurde noch bis Mitte der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts als Jagdhäuschen genutzt. Mittlerweile sind von ihm nur noch die Grundmauern übrig geblieben. So erinnern heute leider nur noch ein paar Steine an diesen vergangenen Ort, der auf vielen alten Landkarten verzeichnet war.