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 verwaltungvorort

25.06.2014 Unter den WM Flaggen erwartete die Verwaltungsspitze aus Wiehl die Bürgerinnen und Bürger aus den Dörfern Marienhagen, Alferzhagen, Merkausen, Bomig und Morkepütz, sowie angrenzender kleinerer Ortschaften. Sie hatte zur Initiative "Verwaltung vor Ort" eingeladen, um aktuelle lokale Entwicklungen vorzustellen und Meinungen aus der Bevölkerung aufzufangen. 

Zahlreiche Bürger, aber auch Vertreter der örtlichen Institutionen und Vereine waren der Einladung gefolgt und ließen sich vom gut vorbereiteten Team der Stadt Wiehl die statistischen Entwicklungserwartungen, aber auch den aktuellen Stand verschiedener Themenbereiche präsentieren. 

Demografie 

Neben der beispielhaft aufgezeigten Entwicklung der Bevölkerungsanzahl für die nächsten Jahre wurden vor allem Schul- und Bebauungsthemen unter diesem Aspekt diskutiert. (hier der Stadtbericht zur Demografie)

Grundschule und KITA

Bezüglich der Grundschule konnte - basierend auf stabilen jährlichen Schülerzahlen von mehr als 60 - eine langfristig positive Prognose für den Erhalt aufgezeigt werden. Der jahrgangsübergreifende Unterricht, der im letzten Jahr zu einem Umbruch in der Schule führte, wurde als zukunftsweisend und positiv resumiert. Die in die Kritik geratenen sanitären Anlagen werden in der nächsten Zeit durch die Stadt Wiehl saniert. Die Schule hat auch wieder Anpassungen für eine behindertengerchte Nutzung durchgefürht, so dass hier zukünftig keine Barrieren im Wege stehen. 

Die KITA ist ebenfalls in einer stabilen und zukunftsweisenden Position. Herr Schell von der Stadt Wiehl konnte sogar davon berichten, dass entgegen dem allgemeinen kommunalen Trend erweiterte Geldmittel zur Verbesserung der Qualität in den Betrieb der KITA investiert wurden. Die hohe Wertigkeit der Familienpolitik in der Stadt Wiehl ist ein Grund dafür.   

Er appellierte noch einmal an alle Eltern, sich genau zu überlegen, ob sie ihre Kinder in eine weit entfernte Bildungseinrichtung geben wollen oder aber in eine ortsnahe KITA bzw. Grundschule, die nachgewiesenermaßen  eine hervorragende Grundlage für den weiteren Lebensweg bietet.  

Straßenzustand und hohe Geschwindigkeiten

In den Orten wird allgemein über einen hohen Geräuschpegel durch die Autobahn und über hohe Geschwindigkeiten auf den Zufahrtstraßen geklagt. Die Ursache wird beim Autobahnlärm bei fehlenden Schallschutzmaßnahmen auf der A4 vermutet. Dies liegt jedoch nicht in der Hand der Kommune, sondern beim Bund. Eine neue Initiative der Stadtverwaltung soll nun zunächst den aktuellen Sachstand klären.  Bei den schnell befahrenen Zufahrtsstraßen handelt es sich i.d.R. um Kreis- bzw. Bundesstraßen. Auch hier hat die Kommune keinen oder nur geringen Einfluss auf entsprechende Verkehrsberuhigungen. 

In den Orten wurde bezüglich der Geschwindigkeiten häufigere Kontrollen angeregt. Dass diese Kontrollen nicht überall möglich sind, erläuterte der Beriksbeamte Herr Dannenberg. Er regte an, sich an dem sogenannten "Blitzmarathon" zu beteiligen, bei dem bestimmte Strecken durch Bürger vorgeschlagen werden können. 

Mit hohen Geschwindigkeiten hat auch die Forderung nach einer Verkehrsverlangsamung der Talstraße vor dem Marienhagener Ortsausgang ins Alpetal zu tun. Es wurde an eine bereits 2008 erstellte Vorlage für eine Verkehrsverschwenkung erinnert, die - so H. Adomeit - vor allem aus finanziellen Gründen bislang nicht umgesetzt werden konnte, jedoch in ähnlicher Form evtl. im Rahmen einer Bebauung der an der Talstraße angrenzenden Wiese realisiert werden könne. 

Ansonsten verwies Herr Zurek von der Stadt Wiehl auf das durch den Heimat- und Verschönerungsverein erstellte und jüngst bearbeitete Verkehrskonzept (--> LINK

Als einzige Straßenbaumaßnahme wird Im Laufe der nächsten Monate eine neue Teerdecke auf der Verbindungsstraße zwischen Böckelte und Merkausener Straße aufgebracht. 

Breitbandausbau

Der Breitbandausbau soll in den weniger versorgten Gebieten weiter durch die Stadt gefördert und möglichst schnell erfolgen. Dabei will man technisch zukunftsweisend vorgehen und muss natürlich auch die Kosten so gering wie möglich halten.  

Bebauung

Herr Köster von der Stadt Wiehl stellte die in den letzten Monaten geprüften bzw. vorgesehenen Bebauungsaktivitäten vor. Unter anderen sollen wenige Bauflächen in Merkausen erschlossen werden, dagegen ist eine Anfrage zur Erweiterung in Marienhagen - Zum Böckelte - an den landesrechtlichen Bedenken gescheitert. 

Ein Wiesenfläche unterhalb des Hegesiefen ist derzeit in ein Voruntersuchung. Hier könnten einige Häuser gebaut werden, die allerdings eine Zufahrt von der Talstraße aus haben müssten. In den nächsten Wochen soll der Plan konkretisiert werden.

Bedenken des Landwirts, dass wichtige landwirtschaftliche durch die Bebauung wegfallen würden, wurden diskutiert und zur Kenntnis genommen. 

Öffentlicher Nahverkehr / Bürgerbus

Kritik wurde an dem nur spärlichen Nahverkehr in Form von Linienbussen geäußert. So ist es ab 19 Uhr gar nicht mehr möglich, die Bergdörfer zu erreichen. Der letzte Bus kommt in Bomig wochentags um 19:49 an, in Marienhagen ist sogar schon um 18:53 Uhr Schluss. Somit ist eine berufliche Verbindung von Gummersbach/Wiehl für Einzelhandel nicht möglich.  

Herr Becker-Blonigen merkte dazu an, dass durch die geringen Fahrgastzahlen hohe Kosten entstünden, die auf die Kommunen umgewälzt würden. Dies sei ein nicht zu unterschätzendes Problem. Herr Adomeit von der Stadt Wiehl signalisierte jedoch, dass in den nächsten Wochen über ein neues Konzept mit der OVAG gesprochen werden soll. Auch das Thema "Bürgerbus" - das z.B. in Nümbrecht bereits erfolgreiche umgesetzt wurde - soll erörtert werden. 

Fazit

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass relevante Themen schnell und möglichst unbürokratisch zwischen der Stadtverwaltung und den Bürgern geklärt werden. Größere bauliche Veränderungen oder auch negative Entwicklungen sind nicht vorgesehen bzw. zu befürchten. Die Möglichkeit, sich in die Dorfgemeinschaften bzw. in die Dorfwerkstatt der Bergdörfer einzubringen, sind gegeben und stehen den Bürgern offen. Nur durch eine gemeinschaftliche Vorgehensweise lässt sich die Lebensaualität in den Dörfern erhalten bzw. stärken.