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plakat-kunsthandwerkermarkt2016-thumb 06.03.2016 som: Draußen regengraues Dauerdüster, drinnen farbenfrohes Frühlingserwachen. Krasser hätte der Gegensatz zwischen Witterung und dem Angebot des ersten Marienhagener Frühjahrsmarkt kaum sein können, so dass die vielen Besucher gern die Gelegenheit nutzten, um sich in den Räumen des evangelischen Gemeindehauses von kreativem Kunstgewerbe, der Jahreszeit entsprechend, inspirieren zu lassen. Unter Federführung von Andrea Schaffranek und Helga Horlitz, Mitgliedern des örtlichen Heimat- und Verschönerungsvereins, zeigten 22 Aussteller handgefertigten Modeschmuck sowie Dekoratives und Schönes für Haus und Garten.

"Da es im Frühling nur wenige Märkte gibt, möchten wir mit diesem Angebot eine Lücke füllen," erläuterte Andrea Schaffranek, die selbst textile Schmetterlinge, Hühner, Handytaschen, Hüte und Mützen gefertigt hatte. Ihre Stand-Nachbarn boten abwechslungsreiche Schafwollprodukte, Käse aus regionaler Herstellung, Betonschmuck, bemalte Terrakotta-Eier, feine Klöppel-Kunstwerke, lustige Lampen-Häuschen, floristische Gestecke, Strickwaren, Holz-und Metallkunst an. Am Stand von Hobby-Malerin Gisela Lurz gab es Gemälde aus verschiedensten Materialien und dreidimensionale Bilder in Enkaustik-Technik zu bestaunen, bei der in Wachs gebundene Farbpigmente mit dem heißen Bügeleisen gestaltet werden.

Besondere Aufmerksamkeit zog das Handwerk von Kalligraf Martin Heickmann auf sich, der mit Stahlfeder und farbiger Tusche die Kunst des "schön Schreibens" demonstrierte. "Die Kalligrafie zielt nicht auf die bloße Lesbarkeit eines Textes, als vielmehr darauf, seinen Sinn und die Emotion sichtbar zu machen", berichtete der Autodidakt, der den Hintergründen der Schriftgeschichte seit 20 Jahren nachspürt. Um Interessierten tiefere Einblicke in die Jahrhunderte alte Kunst der Kalligrafie zu ermöglichen, plant er zum Beginn des Sommers die Eröffnung eines "Schrift-Kunst-Museums" in seinem Haus im Alpetal/Koppelweide. Der Erlös der Standgebühren kommt der Arbeit des Marienhagener "Bergdörfertreffs" zu Gute, die Einnahmen der Cafeteria-Verkauf fließen in die Kasse des Heimat- und Verschönerungsvereins.

heickmann

Foto: Ute Sommer für AnzeigenEcho

"Schreibende und Hennen sind die einzigen, die arbeiten, obwohl sie nur dasitzen". Stahlfedern, Gänsekiele und farbige Tinte gehören zu den Werkzeugen, mit denen Martin Heickmann Sinnsprüchen eine attraktive Form verleiht