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Marienhagen war bereits im Mittelalter -oder früher- besiedelt. Um eine solche Siedlung zu erreichen waren schon immer Verkehrswege nötig. Einer dieser Verkehrswege führte offenbar von Bomig nach Marienhagen. Die Bauarbeiten an dem neuen Industriegebiet „Scherbusch“ wurden zum Anlass genommen, diesen Weg näher zu untersuchen und die Ergebnisse beim Amt für Bodendenkmalpflege einzureichen.

gesehen aus Richtung Bomig in Richtung Kreisverkehr

Das fragliche Gebiet war stark bewaldet mit kräftigem Laubwald aber auch reichlich Unterholz. Beim Durchstreifen fielen gleich mehrere große „Furchen“ auf. Diese zogen sich bis zum Beginn des bereits vorhandenen Industriegebietes hin und endeten dort plötzlich. Ganz offensichtlich handelte es sich hier um einen alten, bis 2m tief ausgefahrenen Hohlweg. Die Vielzahl der „Furchen“ rührt daher, dass es hier bergan auf eine Kuppe geht. An solchen Anstiegen fächerten sich die Hohlwege auf. Dies liegt daran, dass an solchen Anstiegen die Wege besonders stark ausgefahren werden und man von Zeit zu Zeit nach links oder rechts ausgewichen ist und so neue Wege entstanden.

Die Befragung älterer Dorfbewohner ergab, dass der Hohlweg ursprünglich weiter Richtung Dorf führte, an der Kirche vorbei Richtung Merkausen / Hunsheim. Noch im 2. Weltkrieg diente dieser Abschnitt als Schutz gegen Tiefflieger.

Der noch vorhandene Hohlweg wurde beim Erstellen des neuen Industriegebietes nicht einfach zugeschüttet, sondern abgetragen und mit neuem Erdreich wieder aufgebaut. Somit dürften jegliche Spuren für immer verschwunden sein. Auch die Kuppe wurde abgetragen und planiert.

Verfolgt man diesen alten Hohlweg nun Richtung Bomig, so findet man rechts und links der Autobahn weitere „Furchen“, welche den Verlauf des Weges erkennen lassen. Weite Bereiche wurden jedoch im Rahmen des Autobahnbaus zerstört.

Befragungen von Dorfbewohnern ergaben, dass man sich rechtzeitig um denkmalschutzmäßige Beachtung des Weges bemüht hat. Er wurde jedoch als weniger beachtenswert gehalten als die berühmte „Brüderstraße“ welche etwas weiter südlich, ebenfalls parallel zur A 4 verläuft.

Für weitere Informationen rund um den Hohlweg oder alte Fotos sind wir sehr dankbar. Von besonderem Interesse sind auch Informationen zu der Tätigkeit der Johanniter nicht unweit des jetzigen Hauptortes Marienhagen. (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)