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Die Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe tauscht das komplette Geläut in ihrer historischen Bunten Kirche aus. Der Glockenturm muss erneuert werden. Das ist wahrlich nichts alltägliches, sondern ein richtiges Ereignis.

Dafür braucht es noch Spenden.

Für Glocken sind hundert Jahre normalerweise nicht viel. Aus Bronze (75 Prozent Kupfer und 25 Prozent Zinn) gegossen, rufen Glocken hunderte von Jahren am Morgen, mittags und abends zum Gebet. Sie geben dem Tag eine Struktur und erinnern uns daran, dass wir Menschen keine Zufallsprodukte der Entwicklungsgeschichte sind, sondern von Gott geliebte, begnadigte und gerufene Geschöpfe. Sie rufen zum Gottesdienst, geleiten bei der Taufe einen Menschen in die Welt, teilen die Freude der Brautpaare für den gemeinsamen Weg und geleiten uns auch auf dem letzten Weg aus dieser Welt. In Marienhagen versehen Glocken diesen Dienst schon seit rund 700 Jahren. Sie teilen Freude und Leid, rufen Menschen zur Umkehr und gehören für viele von Kindesbeinen an zum Leben im Dorf dazu.

Der Austausch des kompletten Geläutes einer historischen Kirche ist wahrlich nichts alltägliches, sondern ein richtiges Ereignis. Im Dorf ist es nicht verborgen geblieben, dass wir in der jüngeren Vergangenheit etliche Probleme mit den Glocken hatten. Dabei war der Überspannungsschaden vor einigen Wochen an unserer Zeit- und Geläutesteuerung durch ein Gewitter noch der geringste Schaden. Seit längerem weiß die Gemeinde durch Sachverständige, dass die drei Glocken des Geläuts an ihr ‚Lebensende‘ gekommen sind.

Die im Jahr 1923 eingebauten Eisenhartgussglocken waren „Ersatzglocken“ und haben nur eine Haltbarkeit von rund 100 Jahren. Im Ersten Weltkrieg, also von 1914 bis 1918, hatte man nämlich die ursprünglichen Bronzeglocken ausgebaut und das Material für die Waffenproduktion benutzt. Bei einer notwendigen fachgerechten Überprüfung und Begutachtung der Eisenhartgussglocken im Jahr 2017 wurden erhebliche Materialschäden - Risse und Abplatzungen - festgestellt und ein dringender Austausch empfohlen.

Eisenhartguss ist vom Material her viel härter und spröder als Bronze. Die Belastung durch die Anschläge der Klöppel und die damit verbundenen Schwingungen haben das Material in hundert Jahren stark ermüdet. Leider wurde aber gleichzeitig festgestellt, dass die Balkenkonstruktion des Glockenturms auch stark angegriffen ist und dass der derzeitige Zustand eine große Sanierung zur statischen Ertüchtigung und Sicherstellung der Standfestigkeit erforderlich macht. Ein statisch besonders wichtiger Balken (Unterzug) ist zum Beispiel gebrochen. Für diese Arbeiten muss die Turmhaube zum größten Teil abgenommen und zurückgebaut werden, damit der Glockenturm repariert werden kann, die alten Glocken entnommen und die neuen Glocken eingebaut werden können. Die ganze Kirche muss eingerüstet werden.Ein Spezialkran wird zum Einsatz kommen müssen.

Dies nur in der Kürze zum groben Ablauf der notwendigen Baumaßnahme. Das alles soll im dritten und vierten Quartal 2021 stattfinden. Wesentliche Vorplanungen und Vorarbeiten laufen seit fast einem Jahr.

Auch haben wir bereits die Kosten kalkuliert und Fördermittel aus dem Denkmalschutz beantragt. Hieraus resultiert, dass wir mit einem Aufwand von rund 270.000 Euro den kulturhistorischen Wert unserer ‚Bunten Kirche‘ wieder herstellen und gerecht werden können.

Wir hoffen, dass unsere Glocken auch die nächsten Generationen zum Gebet rufen und ihren Dienst tun. Mit den ausführenden Arbeiten dürfen wir aber erst beginnen, wenn die Fördermittel vom Land Nordrhein-Westfalen in einem Bescheid bewilligt sind. Und das wird frühestens im Mai 2021 sein. Diese öffentlichen Mittel werden die Gesamtkosten nicht alleine decken.

Die Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe ist dankbar, dass schon etliche Gemeindeglieder und auch die Volksbank Oberberg mit einer Spende von 5000 Euro zur Deckung der Kosten beitragen.

Pfarrer Achim Schneider: "Wir bitten herzlich um eine Unterstützung zur Beschaffung der neuen Glocken. Als Dank für jede Spende bekommen die Geber eine kleine Glocke und ein Zertifikat.

Wir planen darüber hinaus, mit allen Interessierten und Spendern die Glockengießerei Rinker bei Wetzlar zu besuchen und eventuell beim Guss oder bei der Formentnahme der Glocken dabei zu sein. Über den Stand des Spendenbarometers werden wir regelmäßig berichten.

Würde sich das nicht sehr schön anhören: Die Glocken haben wir gemeinsam bezahlt!" Spendenkonto Geldinstitut: Volksbank Oberberg eG Konto: IBAN: DE94 3846 2135 0033 3330 13 Empfänger: Ev. Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe Verwendungszweck: Glockenspende

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