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Die Marienhagener Kirche besteht aus einem romanischen Westturm (um 1200) und einem frühgotischen Langhaus, welches die Johanniter um 1275 anstelle des ehemaligen, einschiffig zu denkenden romanischen Langhauses an den Turm fügten. Die Ausmalung des Chores wurde nach stilkritischen Untersuchungen von Hans Kisky 1962 in die Zeit bis 1310 eingeordnet.

 

Ursprünglich war die gesamte Kirche ausgemalt. So gehört die ev. Kirche von Marienhagen zu den "Bunten Kirchen" im Oberbergischen. Die Fresken, von besonderer Schönheit und künstlerischer Qualität, wurden von einer Kölner Malerschule angefertigt, deren späteres Wirken auch im Kölner Dom anzutreffen ist. Die Malereien zeigen in der unteren Ebene Szenen aus dem Leben Jesu und Mariens, in der mittleren Ebene den griechisch-byzantinischen Apostelzyklus mit acht Aposteln und vier Evangelisten und in der Gewölbezone die Krönung von Maria als Himmelskönigin.

 

Die Mutter Jesu hatte dem Ort Marienhagen als "Maria, die am Haag (Wald, Hain) verehrt wurde", seinen Namen gegeben. Die Krone des Lebens von Jesus Christus zu empfangen, ist eine Verheißung, aus der die Gott anbetende Gemeinde lebt. Darstellungen von Leid und Passionsszenen sind in der Kirche nicht zu finden, so dass man die Marienhagener Kirche als Osterkirche bezeichnen kann.

 

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Die ev. Kirche etwa um 1900
 

Im 15. Jh. wurden die Chorfenster verändert. Zwischen 1620 und 1630 übertünchte man die Ausmalung und brachte 1630 im Westen des Schiffes die Empore an. 1635 musste die Kirchengemeinde wegen umfangreicher Reparaturen eine Anleihe aufnehmen; das obere Turmgeschoss wurde abgetragen und die Westwand außen durch einen Keil verstärkt. Um 1800 vereinigte man nach bergischer Sitte Altar, Kanzel und Orgel im Chor. Die Balkenlage der Orgelempore durchschnitt dabei die Chormalerei unter der Tünche.

 

Nach Beschädigung des Turmhelmes durch Blitzschlag wurde 1822 ein neuer Helm aufgebracht. Um diese Zeit ersetzte man auch das Maß der Fenster und fügte die Hausteinwände der Seitenportale ein. Auch der Sakristeianbau im Scheitel des glocken_eingebaut_500Chores wird damals errichtet worden sein. 1907 beauftragte die Marienhagener Kirchengemeinde den Düsseldorfer Architekten Moritz Korn mit der Umgestaltung des Innern zwecks besserer Raumausnutzung; bei anschließenden Restaurierungsmaßnahmen im Chor entdeckte man die übertünchten gotischen Wandmalereien, die von dem Kirchenmaler Anton Bardenhewer freigelegt und ergänzt wurden. Im Jahr 1956 wurden diese Ergänzungen auf Initiative des Landeskonservators wieder entfernt, so dass heute ausschließlich die Originale von 1310 zu sehen sind.

 

Der Platz um die Kirche diente jahrhundertelang als Friedhof für das Kirchspiel Marienhagen. Noch um das Jahr 1912 war der Platz mit vielen Grabsteinen und Grabhügeln besetzt. Nach dieser Zeit hat man die Fläche in eine Anlage umgewandelt. Ein 1842 am Südrand des Ortes angelegter Kirchhof dient auch heute noch als Ruhestätte der Verstorbenen.

 

Bis zur Erneuerung der Kirche im Jahre 1907 befanden sich im Fußboden mehrere Grabplatten aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit Inschriften und Wappen. Sie rührten von den Gräbern der Homburgischen Amtleute her, die ihren Sitz auf der Burg Bieberstein und in der Kirche zu Marienhagen ihre Erbbegräbnisse hatten. Es waren die Amtleute Gerlach von Carthausen, Albert von Lixfelt und Jost von Lixfelt.

 

Von den drei Grabplatten ist heute nur noch eine vorhanden. Die 1,42 x 0,93 große Sandsteinplatte befand sich ursprünglich im Osten des Kirchenschiffs und liegt nun als Bodenplatte im südlichen Seitenportal, welches jedoch nicht als solches genutzt wird. Mittlerweile längst abgetreten, zeigt sie neben dem Allianzwappen der von Lixfelt und Carthausen nur noch Reste der überlieferten Inschrift ..IRRD STARB DER ERETFEST JOS JOST LIXFELT ZU BIBERSTEIN, AMTMANN ZU HOMBURG“.

 

Die Glocken im Glockenturm

 

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Kirche um 1925

 

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1923 Neue Glocken für die Kirche in Marienhagen

 

thumb_Kircheninnenblick 800Die Marienhagener ev. Kirche gilt als fünfte der in die Gruppe der "bonten Kerken" zu rechnenden oberbergischen Dorfkirchen. Genaue Daten zur Baugeschichte der kleinen evangelischen Dorfkirche sind außerordentlich spärlich. Man sieht jedoch sofort, dass Turm und Langhaus zwei verschiedenen Epochen entstammen. Als die Johanniter um 1300....

 

Ein altes Wandbild in der Kirche zu Marienhagen

 

Gedicht von Werner Heinen

 

Du schliefst so lange unter Kalk und Stein,
Du Bild von einer königlichen Frau.
Und lange hüllte tiefe Nacht dich ein,
Du ruhtest wie in dunklem Totenschrein,
Und du vergaßest Licht und Himmelsblau.

 

Und doch warst du nicht tot, weil Orgelklang
Allsonntäglich die Kirche sanft durchwob,
Und weil Choral und Kinderlied erklang,
Weil Gottes Wort, das durch die Mauer schwang,
Dich immer wieder aus dem Nichtsein hob.

 

Ein ernster, kluger Mönch hat dich gemalt.
Aus seiner Seele tiefstem Sehnsuchtstraum
Schuf er dein Auge, das so dunkel strahlt,
Und das mit überirdischer Gewalt
Die Erde einet mit dem Himmelsraum.

 

So bist du Heilige und Königin,
Himmlisch verklärt, von aller Sünd erlöst.
Doch als er Schuf dir Wange, Stirn und Kinn,
Kam es vielleicht ihm heimlich in den Sinn,
Daß er dir gern die Flechten aufgelöst.

 

Doch er erschrak, weil solches Frevel war
Und klopfte an sein sündig warmes herz.
Und in dein sanftes klares Augenpaar,
In dein Gewand von Seide, Reif und Haar
Versenkt er seine Liebe, seinen Schmerz.

 

Und weil er so das Liebste überwand,
Wuchs ganz unnennbar deine Lieblichkeit,
Und wo er furchtsam sonst den Weg nicht fand,
Schuf er Lebendiges mit Meisterhand
Und überwand die Grenze seiner Zeit.

 

Du schliefest lang, nun bist du wieder wach
Und jung wie eine königliche Braut.
Als man dich leise aus dem Dunkel brach,
Wacht auf dein Mund, der voll Geheimnis sprach:
So lebe ich, so hat er mich gemalt.

kirche_pfingsfest0050"700 Jahre Freskomalereien" feierten die Marienhagener im mittelalterlichen Ambiente rund um ihre „Bunte Kirche“. Die viertägigen Feierlichkeiten fanden heute mit einem Familienfest rund um das Gemeindehaus ihren Ausklang.

 

 

Kirche

Die "bunte" Kirche in Marienhagen

Brunnen

Wandern

Ortstafeln

Kanone

Glockenkreisel

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